Lebenshaltungskosten berechnen – dafür musst du Geld ausgeben

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Autor: Christoph Wiemer
Position: Inhaber

Die Lebenshaltungskosten spielen eine große Rolle, wenn du die erste eigene Wohnung mietest. Der Auszug ist für jeden ein großer Schritt in Richtung unabhängiges und selbstständiges Leben. Damit du gut leben kannst, solltest du die Lebenshaltungskosten im Auge behalten und dir ein Haushaltsbudget zurechtlegen. Was gehört zu diesen Kosten und wie hoch musst du sie ansetzen?

Was zählt zu den typischen Lebenshaltungskosten?

Als Lebenshaltungskosten für die eigene Wohnung bezeichnet man alle variablen Kosten, durch die du das eigene Leben bestreiten und finanzieren musst. Sie entstehen zusätzlich zu den Fixkosten, welche bereits im Artikel “Kostenüberblick” genauer erklärt sind. Neben den Miet- und Mietnebenkosten, den Aufwendungen für den Umzug, die Anschaffung von Mobiliar oder technischen Geräten sowie den Kosten für Strom und Wasser gelten vor allem nicht fixe Kosten für die Lebenshaltung. Im Durchschnitt betragen die monatlichen Lebenshaltungskosten eines Single-Haushalts zwischen 600 und 800 Euro.

Lebensmittel

Der regelmäßige Einkauf von Lebensmitteln ist der größte monatliche Lebenshaltungsfaktor. Erwiesenermaßen sind frische Lebensmittel zum Kochen meist günstiger, als das zwar schneller zubereitete, dafür aber ungesundere Fastfood. Wenn du dein Essen frisch zubereitest, anstatt etwas im Ofen oder der Mikrowelle aufzuwäremen, sparst du viel Geld. Wenn du beispielsweise jede Woche frisches Brot kaufst und nicht immer in der Kantine isst, merkst du schnell, dass du deutlich weniger ausgibst.

Normalerweise musst du als Single, je nach Anspruch, etwa 40 bis 50 Euro/Woche bzw. 160 bis 200 Euro monatlich für Essen und Trinken einplanen. Darin nicht enthalten sind alkoholische Getränke, Süssigkeiten oder Knabbersachen.

Hygiene und Kosmetik

Ebenfalls zum Bereich der Lebenshaltungskosten gehören Hygiene- und Kosmetikartikel sowie entsprechende Dienstleistungen, also alles, was du zur Pflege des Körpers oder zur Reinigung der Wohnung benötigst. Dazu zählen etwa:

  • $Waschmittel (für die Waschmaschine)
  • $Artikel für die Körperhygiene (Seife, Duschgel, Friseurbesuch oder Zahnpasta)
  • $Anwendungen therapeutischer Art (die nicht durch die Krankenkasse gezahlt werden)
  • $Produkte für die Hautpflege (Schminke, Bodylotion)
  • $Toilettenpapier, Taschentücher

Als Single gibst du laut Statistik jeden Monat durchschnittliche zwischen 45 und 65 Euro für Hygiene aus.

Kosten für Bekleidung

Natürlich möchtest du dir trotz deiner ersten eigenen Wohnung wie gewohnt hin und wieder neue Kleidung kaufen. Die genaue Höhe der Kosten für Bekleidung hängt natürlich wesentlich von deinem Ausgabeverhalten ab. Wer auf Markenkleidung verzichtet, kann seine Lebenshaltungskosten deutlich senken. Laut Untersuchungen gibt ein Single monatlich etwa 54 Euro für Schuhe, Oberbekleidung, Unterwäsche oder Accessoires aus. 

Handyverträge, Internetanschluss und GEZ

Das eigene Handy gehört heute ebenso zum Leben, wie ein Internetanschluss. Die für einen Handyvertrag anfallenden Kosten werden zu den Lebenshaltungskosten gerechnet. Um hier nicht zu hohe Aufwendungen zu haben, solltest du dir einen Vertrag suchen, der auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Es muss keine Flatrate für 50 Euro monatlich sein, wenn du fast ausschließlich das mobile Internet verwendest.

Auch bei der Wahl eines Internetanschlusses ist es klug, ihn so zu wählen, dass er für deine individuellen Ansprüche ausreicht. Sowohl für den Handyvertrag als auch den Internetanbieter kannst du vorher einen Vergleich durchführen.

Kosten, die du leider nicht beeinflussen kannst, entstehen durch die GEZ, denn sobald du dich in deiner neuen Wohnung anmeldest, erhältst du eine Rechnung in Höhe von 17,50 pro Monat bzw. 52,50 je Quartal. Diese Gebühr entfällt nur, wenn du nachweisen kannst, dass du keine Empfangsgeräte in Form von TV-Geräten oder Radios für den öffentlich-rechtlichen Bereich besitzt.

Mit einem guten Handyvertrag kannst du die Lebenshaltungskosten senken. Durchschnittlich zahlt ein Nutzer zwischen 20,15 Euro (in Sachsen) und 26,20 Euro (in Nordrhein-Westfalen). Es geht natürlich schon wesentlich günstiger. Für 10 bis 15 Euro monatlich bekommst du bereits günstige Tarife, die völlig ausreichend sind.

Einen Internetanschluss inklusive Telefon benötigst du für deine erste eigene Wohnung natürlich auch. Vergleiche zeigen, dass es Internetverträge schon knapp über 18 Euro monatlich gibt. Je nach der Geschwindigkeit und weiterer Leistungen bieten dir die ersten 50 Angebote ihre Verträge zu Kosten zwischen 18,28 Euro und 51,67 Euro pro Monat an. 

Kosten für Unterhaltung, Freizeitaktivitäten, Hobbys, Abos und Co.

Schon vor deinem Umzug in eine eigene Wohnung hast du deine Freizeit nach deinen eigenen Vorstellungen gestaltet. Du weißt also sehr genau, was du zahlst, wenn du ein Konzert besuchst, mit Freunden zum Essen gehst oder einen Club besuchst. Die dafür anfallenden Kosten lassen sich nicht wirklich beziffern. Um deine Lebenshaltungskosten, zu denen solche Ausgaben gehören, nicht zu sehr zu strapazieren, kann es sinnvoll sein, deine Aktivitäten gut zu planen. Am besten setzt du dir ein monatliches Limit und orientierst dich bei der Planung deiner Freizeit daran. 

Weitere Lebenshaltungskosten

Die oben genannten Kosten sind die größten aller laufenden Kosten. Es gibt aber weitere Lebenshaltungskosten, die du berücksichtigen musst, beispielsweise:

  • $Kosten für die Berufsbildung (z. B. für Fort- und Weiterbildungen)
  • $Tierhaltung (Hund, Katze oder Hase brauchen Futter oder auch ärztliche Versorgung)
  • $Versicherungen (z. B. Tierversicherung, Hausratversicherung oder Haftpflichtversicherung)
  • $Urlaubskosten (z. B. Flug- und Übernachtungskosten)

Bewusst sparen ist das A und O

Bei den Lebenshaltungskosten kannst du ganz bewusst am meisten sparen. Denn du selbst beeinflusst, was du monatlich für neue Kleidung ausgibst. Auch auf die Frage, ob du am kommenden Wochenende wieder ein Konzert besuchst, gibst du alleine die Antwort. Deshalb liegt es an dir, die monatlichen Ausgaben zu reduzieren, um Fixkosten wie Miete oder Strom fristgerecht bezahlen zu können und trotzdem noch gut zu leben.