Der Weg in die eigenen vier Wände: Manchmal lang herbeigesehnt, manchmal aus der Situation heraus nötig geworden – in jedem Fall jedoch mit viel Verantwortung verbunden. Der eigene Hausstand bringt neue Aufgaben mit sich, mit denen ihr euch so früh wie möglich auseinandersetzen sollte. Dazu gehört auch, sich ausreichend zu versichern. Auch wenn das Geld häufig knapp ist, wenn die erste eigene Wohnung gemietet und eingerichtet werden muss – es gibt einige Versicherungen, auf die ihr keinesfalls verzichten solltet.

Grundsätzliches zur Krankenversicherung

Eine Versicherung, um die kein Weg herum führt, ist die Krankenversicherung. Der ist es jedoch erst einmal egal, ob ihr alleine wohnt oder nicht. Wichtig ist dagegen das Alter des Versicherungsnehmers und ob er oder sie sich gerade in einem Ausbildungsverhältnis befindet. Anhand dieser Fragen wird nämlich geklärt, ob noch eine Absicherung über die Familienversicherung besteht.

Bis zum 25. Lebensjahr ist diese noch gegeben. Darüber hinaus ist eine eigene Krankenversicherung erst nötig, wenn mehr als 450 Euro pro Monat verdient wird und Ihr euch nicht in einem Ausbildungsverhältnis befindet. Ihr seid also sowohl als Schüler wie auch als Student mit einem kleinen Nebenjob erst einmal auf der sicheren Seite. Aber Vorsicht: Falls euer Einkommen die Grenze überschreitet, müsst ihr selbst euch bei der Krankenversicherung melden und euch um einen eigenen Schutz bemühen. Wenn ihr das versäumt, müsst ihr unter Umständen rückwirkend Beiträge nachbezahlen.

Übrigens: Als Student habt ihr bis zum Alter von 35 Jahren die Gelegenheit, euch von der gesetzlichen Kasse befreien zu lassen und eine private Krankenversicherung (PKV) abzuschließen. Die PKV für Studenten erlaubt einen individuelleren Schutz, ist dafür jedoch auch ohne oder mit geringem Einkommen nicht bis zum 25. Lebensjahr kostenlos. Dafür gibt es günstige Studententarife, die in erster Linie von der Studienzeit abhängig sind und über einen längeren Zeitraum hinweg gewährt werden.

Vor allem wenn ihr nach eurem Studium privat versichert bleiben wollt, z.B. als Selbstständiger, lohnt sich der Abschluss. Zudem könnt ihr wählen, ob ihr einen individuellen Studententarif wollt, in dem ihr eure Leistungen selbst zusammenstellt –  oder ihr könnt euch für den Einheitstarif Private Studentische Krankenversicherung (PSKV) entscheiden, den mehrere Versicherungen gemeinsam anbieten. Hier sind Leistungen und Beiträge einheitlich, werden jedoch nach Alter gestaffelt.
Wer gesetzlich versichert bleiben möchte, kann sich überlegen, ob er zusätzliche Leistungen über eine Zusatzversicherung abdecken möchte. Während Extras wie eine Chefarzt-Behandlung oder Anspruch auf ein Einzelzimmer gerade in jungen Jahren eher in den Bereich „Luxus“ fallen und nicht unbedingt nötig sind, ist eine Zahnzusatzversicherung auch für junge Menschen schon eine gute Idee. Diese übernimmt beispielsweise die Kosten für eine gründliche professionelle Zahnreinigung und andere Vorsorge-Leistungen. Hier lohnt es sich durchaus, die Zähne schon frühzeitig gut zu pflegen – oder pflegen zu lassen –, um später die Kosten gering zu halten.

Nahezu unerlässlich: Die private Haftpflichtversicherung

Die private Haftpflichtversicherung gehört mit zu den wichtigsten Policen, die man als junger Mensch abschließen kann, denn sie schützt vor den typischen Alltagsrisiken und Schadenersatzforderungen Dritter. Je nachdem, ob es sich um Sach-, Vermögens- oder gar Personenschäden handelt, können die Summen in die Millionen gehen. Manchmal sind schon kleine Unachtsamkeiten ausreichend, um einen großen Schaden zu verursachen.

Die daraus resultierenden Forderungen können schnell existenzbedrohende Ausmaße annehmen. Dies gilt ganz besonders in jungen Jahren, wenn das Einkommen noch sehr niedrig ist – hier können schon vergleichsweise geringe Schäden, etwa im vierstelligen Bereich, eine große finanzielle Belastung darstellen.

Vor dem Abschluss einer eigenen Police sollte jedoch geprüft werden, ob Ihr noch über Eure Eltern mitversichert seid, da viele Versicherer entsprechende Tarife anbieten. Der Versicherungsschutz erstreckt sich allein auf den privaten Bereich, weswegen Schäden, die im Rahmen der beruflichen Tätigkeit entstehen, nicht mit abgedeckt werden. Bei einem Versicherungsvergleich sollten in erster Linie Preis-Leistungsverhältnis und Umfang des Versicherungsschutzes in den Vordergrund gerückt werden.

Es kann sich außerdem lohnen, mehrere Policen beim selben Versicherer abzuschließen und so möglicherweise günstigere Konditionen heraus zu handeln. Eine individuelle Beratung von einem unabhängigen Experten, zum Beispiel über www.finanzvergleich100.de, hilft euch, den besten Preis und die sinnvollsten Leistungen zu ermitteln. So vermeidet ihr, dass ihr unnötig viel Geld für Leistungen bezahlt, die ihr gar nicht braucht – oder anders herum im Schadensfall nicht ausreichend abgesichert seid.

Versicherungsvergleich für den Haushalt: Die Hausratversicherung

Die Hausratversicherung ist dafür da, die beweglichen Güter Eures Haushalts abzusichern. Versichert werden also beispielsweise Möbel, Unterhaltungselektronik wie Fernseher oder Spielekonsole sowie Schmuck und Kleidung zu ihrem jeweiligen Neuwert. Wenn ihr nicht über außergewöhnlich viele und teure Wertgegenstände verfügt, ist sie nicht unbedingt notwendig.

Allerdings wird die Versicherungssumme üblicherweise über die Quadratmeterzahl der Wohnfläche berechnet. Da die erste Wohnung meist noch relativ klein ausfällt, müsst Ihr hier nicht mit Unsummen rechnen, die monatlich zu zahlen sind. Eventuell bietet ein Versicherer den Schutz auch im günstigen Paket mit einer Haftpflichtversicherung an, sodass ihr euren Hausrat mit einem nur geringen Aufpreis absichern könnt.

Häufig gibt es auch die Kombination mit einer Rechtsschutzversicherung. Diese kann euch helfen, wenn es z.B. Ärger mit dem Vermieter oder Nachbarn gibt. Sie gehört aber zu den nicht unbedingt nötigen Versicherungen. Ob ihr sie mit abschließen wollt, solltet ihr von der Höhe der Beiträge und eurer finanziellen Situation abhängig machen.

Absicherung der Arbeitskraft: Die Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) gilt als eine der am meisten unterschätzten Versicherungen überhaupt. Experten warnen schon lange, dass die Absicherung der Arbeitskraft essentiell wichtig ist – vor allem, da es hier vor allem für junge Menschen nahezu keine gesetzliche Absicherung gibt. Spätestens mit der Familiengründung oder bei einer Heirat sollte eine BU abgeschlossen werden. Besser ist es aber, sich möglichst frühzeitig um eine Berufsunfähigkeitsversicherung Gedanken zu machen.

Der Grund: Je jünger und gesünder ihr beim Abschluss seid, desto einfacher könnt ihr den Tarif abschließen und desto niedriger fallen die Beiträge aus. Von diesen günstigen Konditionen profitiert ihr auch später noch. Wer sich zu spät um eine BU bemüht, zahlt deutlich mehr dafür – oder scheitert womöglich gar an den Gesundheitsfragen, sodass gar kein Schutz möglich ist. Die BU ist für Berufsanfänger, Studenten,  Auszubildende und andere junge Menschen also keine Pflicht – aber auf jeden Fall eine der sinnvollsten Versicherungen.

So funktioniert die Berufsunfähigkeitsversicherung: Könnt Ihr euren Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben, zahlt die BU eine monatliche Rente – notfalls bis zum Eintritt ins Rentenalter. Die Voraussetzungen sind jedoch mit zunehmendem Alter immer schwieriger zu erfüllen. Die Einstiegstarife sind im Gegensatz zu jenen, die bei Berufseinstieg angeboten werden, noch deutlich günstiger. Hinzu kommt, dass Ihr in jungen Jahren noch keinerlei Anspruch auf eine staatliche Erwerbsminderungsrente habt. Die gibt es erst nach mindestens 60 Beitragsmonaten. Wer also früh berufsunfähig wird, läuft Gefahr, komplett ohne Schutz dazustehen.