Asiatische Stile, allen voran der japanische, sind heutzutage bei der Wohnungseinrichtung sehr beliebt. Die Faszination für die asiatische Kultur wurde ausgelöst von Marco Polo, der die ersten kulturellen Elemente nach Europa brachte. Der asiatische Einrichtungsstil besteht grundsätzlich aus Schlichtheit und Natürlichkeit. Es gibt klare Linien bei der Einrichtung und Unordnung muss vermieden werden.

Asiatische Vorstellungen

Für Möbel werden bevorzugt natürliche Materialien verwendet, allen voran Holz. Mango-, Sandel-, chinesisches Ulmen- und Bambusholz sind die verbreitetsten Hölzer. Vor allem aus Bambus werden dabei nicht nur Tische, Stühle und Schränke gefertigt, sondern auch Matratzen und Trennwände. Diese Naturverbundenheit zieht sich auch in der Dekoration. Steine, Pflanzen und Blüten prägen die asiatische Einrichtung. Bei den Blüten sind es vor allem Lotus, Kirsche und Orchidee, die gerne verwendet werden. Neben diesen irdischen Elementen gehören auch überirdische Gegenstände zu jeder traditionellen asiatischen Einrichtung. Bilder und Statuen von Göttern finden sich in fast jedem asiatischen Haushalt. Die Unterschiede dabei sind groß. Einige Menschen haben nur eine Statue ihres Gottes in ihrer Wohnung stehen, wohingegen andere einen ganzen Schrein errichtet haben. An diesem werden dann auch Spenden für die Götter niedergelegt. Typischerweise kann man in der Nähe einer Statue zudem Räucherstäbchen entzünden. Diese sind ebenfalls ein typischer Bestandteil der asiatischen Kultur.

Japan und Indien

So ähnlich die Grundidee aller asiatischen Einrichtungen ist, so verschieden sind ihre regionalen Ausprägungen. In den Westen haben es dabei vor allem Elemente aus Japan, China und Indien geschafft. Die Japaner arbeiten häufig mit zarten Pastelltönen und den Farben Schwarz, weiß und rot. Auch sind in dieser Kultur bodennahe Tische sehr verbreitet. In China und dem angrenzenden Festland dominieren gedeckte Farben das Bild. Vor allem Gelb ist eine häufig verwendete Farbe, da sie für die Chinesen Ausgeglichenheit und Neutralität bedeutet. Indien zeichnet sich wiederum durch seine leuchtende Farbenpracht aus. Das Holi Festival mit seinem Ursprung in Indien hat einen direkten farblichen Einfluss auf die indische Einrichtung.Viele Deutsche sind fasziniert vom afrikanischen Einrichtungsstil. Mit diesem werden die weite Savanne und wilde Tiere verbunden. Er verleiht dem Zuhause einen Hauch von Wildnis, Sonne und Exotik. Der afrikanische Stil ist geprägt von vielen Braun-, Beige- und Ocker tönen. Das dominierende Material ist auch hier Holz. Im Gegensatz zum asiatischen Stil sind die Möbel aber massiver und haben nicht so klare Kanten und Formen. Viele Gegenstände sind zudem mit einem Tierfell oder –muster verziert. Das stammt aus der Zeit, als die Bewohner ihre Nahrung noch selber jagten und alle Bestandteile des Tieres weiter verwerteten. Das Zebrafell wurde da schnell zum Teppich. Häufig sind in afrikanischen Haushalten kleine Statuen oder andere künstlerische Elemente anzutreffen. Diese stellen aber keine Gottheiten dar, sondern Menschen und Tiere aus dem Alltag.

Australien und Amerika

Im Gegensatz zu den asiatischen und afrikanischen Stilen, die sich über Jahrtausende entwickelt haben, stehen die Stile von zwei ehemaligen Kolonien: Australien und Amerika. In Australien merkt man immer noch den Einfluss des Commonwealth und der britischen Kolonie – jedenfalls bei der Einrichtung. Im Gegensatz zur teilweise engen und vollen Einrichtung in England, hat Australien aber seinen eigenen Stil gefunden. Dieser hat sich dem „Hang loose“-Lebensstil der Australier angepasst. Vor allem Bequemlichkeit steht dabei im Vordergrund. Außerdem darf in keinem klassisch australischen Haushalt ein Hinweis auf Haie, Koalas, Kängurus oder die nächste Bar fehlen. Vor allem Vintage-Schilder mit diesen Symbolen sind sehr beliebt.

Die Amerikaner haben sich auch deutlich von den englischen Einflüssen gelöst. So unterschiedlich die verschiedenen Regionen in den USA auch sind, sie haben alle eine Schwäche für große, gemütliche und komfortable Dinge. Das zeigt sich vom überdimensionierten Schaukelstuhl bis hin zum Wandkleiderschrank. Außerdem haben die Amerikaner einen Hang zu Kissen. Sowohl im Bett als auch auf der Couch können es davon nicht genug sein. Gerne sind diese dann auch individuell bestickt.