Schon die Suche nach einer gemeinsamen Mietwohnung gestaltet sich nicht leicht. Möchte man nun endlich von Mietverträgen und -vorschriften unabhängig sein und ein eigenes Haus kaufen oder bauen, wird die Sache noch schwieriger. Was bei den ersten eigenen vier Wänden zu beachten ist, zeigen wir euch hier.

Vorabplanung und Finanzierung

Möchte man sich eine Immobilie zulegen oder bauen, ist dies eine gewaltige Investition. Neben dem Kaufpreis bzw. den Baukosten müsst ihr auch mit Nebenkosten in Höhe von 10 % der Gesamtinvestitionen rechnen. Zu den Nebenkosten gehören Makler- und Notarkosten, unter Umständen auch Finanzierungskosten und die vom Bundesland abhängige Grunderwerbssteuer. Damit die Immobilie nicht über die Jahre zu viel Wert verliert, müsst ihr auch Rücklagen für regelmäßige Instandhaltungsarbeiten einplanen. Wer für den Immobilienkauf Fremdkapital benötigt, sollte über eine gewisse Menge an Eigenkapital und Sicherheiten verfügen, denn Banken rechnen nicht mit Zwangsversteigerungen zum vollen Immobilienwert. Stattdessen setzen sie Beleihungsgrenzen fest, die nur einen Anteil des Marktwerts ausmachen.

Auch wenn dies zu den weniger romantischen Punkten eines gemeinsamen Hauskaufs gehört, sollten unverheiratete Paare einen Vertrag abschließen oder sich zumindest gemeinsam in das Grundbuch eintragen. Im Fall einer Trennung könntet ihr ansonsten mit leeren Händen da stehen. Ihr habt die Wahl zwischen einem Partnerschaftsvertrag, der Miteigentumsanteile regelt, oder ihr formt eine GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) zum Zweck des Hauskaufs.

Versicherungen – Wie schützt man sein Eigenheim

Erwirbt man eine gebrauchte Immobilie, übernimmt man automatisch die Wohngebäudeversicherung des vorherigen Besitzers. Bei Neubauten müsst ihr diese selber abschließen, denn sie ist im Fall von Feuer- oder Wasserschadens unverzichtbar. Selbst wenn euer Haus nicht in einem typischen Gefährdungsgebiet steht, raten Experten zum Abschluss einer Elementarschadenversicherung für Schäden durch Naturgewalten wie Lawinen, Hochwasser oder Erdrutsche. Um nicht nur das Gebäude selber, sondern auch dessen Einrichtung zu schützen, solltet ihr eine Hausratsversicherung abschließen. Wichtig ist dabei, die richtige Versicherungssumme anzugeben, um im Schadensfall nicht zu wenig ausgezahlt zu bekommen.

Umzug in das junge EigenheimEntscheidungen über Entscheidungen

Der Haustyp ist einer von vielen Faktoren, die den Kaufpreis beeinflussen. Am teuersten sind freistehende Einfamilienhäuser, gefolgt von Reiheneckhäusern, Doppelhaushälften, Reihenmittelhäusern – und am anderen Ende steht schließlich die Eigentumswohnung. Da der Immobilienkauf eine langfristige Entscheidung ist, sollten Zukunftspläne offen mit dem Partner abgesprochen werden. Braucht man Kinderzimmer, und wenn ja, wie viele? Benötigt man jetzt oder in Zukunft Platz für ein Home Office? Kann man sich ein Leben auf dem Land vorstellen? Wie wahrscheinlich ist ein Job-Wechsel aus finanzieller Sicht?

Bevor das Leben im neuen Eigenheim beginnen kann

Für manche verstärkt die Umzugsplanung und -durchführung noch die Vorfreude auf das gemeinsame Zuhause, für andere ist es purer Stress. Unabhängig davon, zu welcher Gruppe ihr gehört, ist eine sorgfältige Planung das A und O. Deshalb findet ihr hier eine detaillierte Checkliste und hilfreiche Tipps zur richtigen Organisation, Kosten- und Zeiteinplanung des bevorstehenden Umzugs. Sprecht zudem mit eurem Nachmieter den genauen Zeitpunkt des Umzugs ab und inwiefern er Einrichtungsgegenstände übernehmen kann. Wichtig sind auch das Kündigen von Telefon, Kabel, Strom und Wasser am alten Wohnort und die Neuanmeldung am neuen Wohnort.

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